Wurde euch schon einmal euer Geldbeutel oder das Handy in Kapstadt geklaut? Vielleicht ward ihr ja ein Opfer des berüchtigten Schuh-Tricks…
Den folgenden Artikel habe ich auf mahala.co.za gefunden. Da ich ihn sehr interessant finde, habe ich mir einmal die Mühe gemacht und ihn für euch übersetzt. Ich bin zwar selbst noch nicht Opfer des Schuh-Tricks geworden, aber trotzdem wurden mir auf der Long Street in Kapstadt schon zwei Handys geklaut. Also immer schön aufpassen, vor allem wenn ihr folgenden Spruch auf der Long Street oder sonstwo hört:
Hey Brother, nice shoes!
Wie man nachts Smartphones auf der Long Street klaut
1. Suche ein Opfer
Das Prinzip der natürlichen Auslese kennen wir von der Jagd. Ebenso wie ein Löwe das schwächste oder älteste Tier in einem Rudel als Beute auswählt, solltest du dir ein möglichst naives und betrunkenes Opfer suchen. Wähle eine Gegend, wo sich viele Menschen treffen. Die abendliche Menschenansammlung und die Lautstärke auf der Partymeile Long Street in Kapstadt ist ideal, um deine Tat durchzuführen. Achte darauf, dich immer schön fernzuhalten von Türstehern und den städtischen Hilfspolizisten der CCID „Public Safety“ um Probleme zu vermeiden.
Expertentipp: Junge amerikanische Studenten sind die perfekten Opfer! Sie sind naiv, wohlhabend und wenn sie sich nach Einbruch der Dunkelheit auf der Long Street rumtreiben, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch ziemlich betrunken.
2. Die Anbahnung
Idealerweise kommt dein Opfer auf dich zu. Sich von hinten an das Opfer heranzuschleichen könnte ihm Angst einflößen. Du solltest dann eng neben dem Opfer herlaufen, um es von möglichen Begleitern wegzudrängen. Falls du noch nicht weißt, wo sich das Handy des Opfers befindet, wäre es jetzt ein guter Zeitpunkt danach Ausschau zu halten.
Deine Begrüßung sollte frech und keck zugleich sein. Sage so etwas wie „Hey brother“ gefolgt von einem Kompliment wie „I like your shoes“. Dies dient als Ablenkung, um dem Opfer deutlich zu machen, dass du keine schlechten Intentionen hast und um es dazu zu bewegen, den Schritt zu verlangsamen, damit du die Schuhe bewundern kannst.
Expertentipp: Lass dich nicht davon abschrecken, dass dein Opfer möglicherweise keine schönen Schuhe hat. Wenn du ernsthaftes Interesse leugnest, wird er entsprechend reagieren. Menschen mit tatsächlich schönen Schuhen sind aber natürlich empfänglicher für deine Schmeichelei.
3. Der Akt
Um tatsächlich ein Smartphone abzugreifen, musst du schon deinen Charme spielen lassen. An dieser Stelle wird es etwas technisch, weshalb dieser Teil auch kritisch ist.
Rede weiter darüber, wie schön und toll der Schuh doch sei, wie sehr du doch die Farbe oder die Marke magst. Jetzt solltest du in die Hocke gehen, um die Schuhe etwas genauer betrachten zu können. Wenn dein Opfer noch nicht angehalten hat, wird er es vermutlich jetzt tun. Du kannst auch versuchen, deinen Schuh neben den des Opfers zu stellen, um einen Vergleich vorzutäuschen. Dies ist eine gute Entschuldigung, um deinem Opfer möglichst nah zu kommen, ohne dass es Verdacht schöpft.
Sobald du neben ihm kniest, ist es an der Zeit Körperkontakt zu suchen, indem du seine Hose leicht hochkrempelst, um eine bessere Sicht auf den „schönen“ Schuh zu erlangen. Dies ist die Ablenkung von der eigentlichen Tat, denn im gleichen Moment benutzt du deine andere Hand, um sein Handy aus seiner Hosentasche zu ziehen. Dein Opfer wird aufgrund der Berührung am Bein abgelenkt und desensibilisiert und wird die leichte Berührung an seiner (Hosen-)Tasche vermutlich nicht bemerken.
Expertentipp: Geschwindigkeit ist Trumpf! Gib dem Opfer keine Möglichkeit die Situation zu durchschauen. Wenn es eine Szene macht, aggressiv und laut wird, wird es vermutlich wissen, was hier vor sich geht und es ist besser, sich zurückzuziehen.
4. Der Rückzug
Der Rückzug muss so schnell passieren, wie schon die Anbahnung des Taschendiebstahls. Ein „Bye Bye“ oder ähnliche Abschiedsfloskeln sind nicht nötig, dein Opfer wird vermutlich froh sein, wenn du ihn endlich in Ruhe lässt. Sobald du das Handy am Mann hast, verlasse lässig den Tatort in die entgegengesetzte Richtung und gehe entspannt weiter, bis du mindestens zwei Häuserblocks entfernt bist. Vermeide es zu rennen oder jegliches anderes Verhalten, dass dein Opfer misstrauisch werden lassen könnte.
Expertentipp: Es ist sinnvoll, mit einem Partner zu arbeiten, dem du das Handy unauffällig übergeben kannst. Dies wird das Risiko erwischt und für den Diebstahl belangt zu werden wesentlich verringern, solltest du deinem Opfer noch einmal über den Weg laufen oder die Polizei dich filzen.
Dieser Artikel soll nicht als Aufruf zum Taschendiebstahl verstanden werden, sondern Kapstadt-Touristen vor Augen führen, wie gewieft die Diebe vorgehen. Es gibt noch viele andere Tricks, um an dein Geldbörse oder Handy zu kommen, aber der Schuh-Trick ist momentan besonders beliebt. Also immer schön auf die Wertsachen aufpassen und sich von niemandem anlabern, -rempeln oder -tatschen lassen.
Ein realistisches Bild der Kriminalität in Südafrika – eine Einschätzung
Südafrika – Land der Kriminalität
Das Land Südafrika steht im Ruf, ein Hort der Kriminalität zu sein. Laut der letzten amtlichen Statistik wurden je 100.000 Einwohner 34 Menschen ermordet. Eine der höchsten Mordraten der Welt. Der Durchschnitt in der Welt liegt bei etwa 5, in Westeuropa liegt der Wert noch bedeutend darunter. Für den Leser kommt da sofort der Eindruck auf, dass die Südafrikaner in einem Bürgerkriegsland leben. Doch die Realität im Land ist nicht so klar, wie man denkt. Es gibt Regionen im Land, wo immer noch nicht die Haustür abgeschlossen wird. Dann jedoch finden sich Stadtgebiete, die berüchtigten Townships, die man nicht mal am Tag betreten sollte.
Wie kam es zu dieser Entwicklung der Kriminalität?
Der Ursprung der Gewalteskalation liegt in den Zeiten der Apartheid, als die weiße Mehrheit die schwarze Bevölkerung unterdrückte und an den Rand der Gesellschaft drückte. Keine Ausbildung, keine auskömmlichen Jobs, erbärmliche Wohnbedingungen, null Aufstiegschancen, Entwurzelung, Unterdrückung pur. Mit dem Ende der Apartheid in den 1990er Jahren versprach die Regierung eine Verbesserung der Lebenssituation für Alle. Getan hat sich für Millionen Schwarze nichts, ihre Situation ist noch schlimmer als vor 15 Jahren. Diese Gemengegelage aus Chancenlosigkeit, Flucht in Drogen wie Tik und Alkohol ließen eine Gewaltspirale entfachen, die seinesgleichen auf der Welt sucht. Die Regierung hat jahrelang das Problem ignoriert, seit einiger Zeit wird es wenigstens nicht mehr totgeschwiegen.
Wer sind die Betroffenen der grassierenden Kriminalität in Südafrika?
Der überwiegende Teil von Mord und Totschlag passiert in den vielen Townships und heruntergekommenen Stadtteilen im ganzen Land. Millionen von Bewohnern dieser Wellblechhütten haben praktisch nur wenige Optionen, um an Geld und somit Lebensmittel zu kommen. Diese Optionen sind Betteln, Kleinhandel, Wohlfahrtsorganisationen oder Raub bzw. Diebstahl. Der Staat fällt als Hilfe komplett aus, Sozialhilfe oder ähnliches wird nicht gezahlt in Südafrika und Jobs gibt es für Millionen von Südafrikanern einfach nicht. Kriminelle Banden in den Townships plündern die Häusern und klauen die wenigen Habseligkeiten. Viele der Morde passieren, weil die Diebe auf die Besitzer stoßen und diese die Sachen sich nicht wegnehmen lassen wollen. Es ist zwar für Europäer nicht fassbar, aber ein Mord bzw. Totschlag wird hier für ein Handy oder 10 Euro in Kauf genommen. Diese Diebe unternehmen Streifzüge in die Stadtteile der Mittel- und Oberschicht. Die vermögenderen Südafrikaner wehren sich mit immer höheren Sicherheitsmaßnahmen vor dieser Entwicklung. Meterhohe Mauern mit Elektrozaun, Gittern vor Fenster und Türen und patrouillierende Sicherheitsdienste sind die Gegenmaßnahmen. Und dies ist einer der ersten Eindrücke, die Touristen vom Land Südafrika erhalten.
Tip: Meldet Euch auf unserem Newsletter an und erfahrt immer die neueste Einschätzung zur Kriminalität. Außerdem gibt es Specials für Unterkünfte (10 – 20 % Nachlaß für Leser) und detaillierte Info für die Urlaubsplanung. Formular erscheint nach 1 Minute.
Wo ist die Kriminalität besonders schlimm?
Den meisten Lesern dürfte bekannt sein, dass Johannesburg eine der gefährlichsten Städte der Welt ist. Obwohl in den letzten 5 Jahren viel in Johannesburg für Gewaltprävention getan wurde, ist die Stadt immer noch die Hochburg von Tötungsdelikten. Ansonsten sind viele Regionen im Großraum Gauteng, im Großraum Durban und in der Transkei überdurchschnittlich gefährlich.
Wie sieht es mit der Kriminalität in Kapstadt aus?
Kapstadt ist keine Ausnahme in Sachen Kriminalität. In den Cape Flats am Rand der Staat leben über 1 Million Kapstädter in Bedingungen, die oben beschrieben wurden. Nyanga ist der gefährlichste Stadtteil Kapstadt. Hier werden im Schnitt 5 bis 10 Morde pro Woche gezählt, berichtet der „Provincial Community Police Forum (CPF)“. In den vergangenen 6 Jahren hielt Nyanga den traurigen Titel des gefährlichsten Ortes im Bundesland Western Cape. Im September letzten Jahres zum Höhepunkt einer Auseinandersetzung unter verschiedenen Gangs wurden in diesem Township innerhalb einer Woche 17 Tote gezählt. Man muß nur die Tageszeitung lesen, um eine Vorstellung vom Alltag zu bekommen. Nach dem Wochenende gibt es immer besondere viele brutale Vorkommnisse in den Zeitungen zu berichten.
Kriminalität und Tourismus – Wie passt das jetzt zusammen?
Der südafrikanischen Regierung und den Unternehmen ist völlig klar, dass sie mit diesen Zahlen ein riesiges Handicap bei der weltweiten touristischen Vermarktung haben. Es wird daher alles Menschenmögliche getan, um die Urlauber von diesem rauen südafrikanischen Alltag abzuschirmen. Die Präsenz von Polizei und privaten Sicherheitsdiensten in den touristischen Regionen ist riesig. Aufgrund dieses Aufwandes ist die Anzahl betroffener Touristen marginal. Fast alle Touristen sind nur Opfer von Diebstahl oder im schlimmsten Fall von Raub. Es gibt zwar immer mal wieder Morde an Touristen, die Zahlen stehen aber in keinem Verhältnis zu den inländischen Opfern. Was soll der Leser jetzt aus diesem Artikel entnehmen? Die Aussagen in den Nachrichten sind korrekt, Südafrika ist eines der gefährlichsten Länder der Welt, aber zum größten Teil für einen Teil der eigenen Bevölkerung, Touristen können unter Berücksichtigung der normalen Vorsichtsmaßnahmen einen entspannten Urlaub in einem der schönsten Länder der Welt genießen.
Ein im Zielland lebender Reiseexperte wird diese Planung durchführen. Der Ablauf ist folgendermaßen: In einem Telefonat gibt Ihr Eure Wünsche, Ideen und Vorgaben an (z.B. alle 2 Nächte neues Hotel, max. 250 km Fahrt, nur Hotel mit Pool, Safari für 2 Tage). Daraufhin bekommt Ihr ein erstes Angebot mit Streckenverlauf und Unterkünften. Und nun geht es ans Finetuning, bis Ihr zufrieden seid. Dann könnt Ihr Eure Individualreise buchen. Und die Kosten: Fast identisch mit eigener Planung und Buchung. Probiert es einfach aus!! Dies gilt nicht nur für Südafrika, Evaneos plant Eure Reise weltweit.
1 Gedanke zu „Schöne Schuhe, Bru! Und weg wars, das Handy“