Verkehr, Transportmittel und Autofahren in Südafrika

In diesem Artikel werden alle Möglichkeiten beschrieben, die Touristen für den Transport in Kapstadt und ganz Südafrika haben, sei es per Bus, Bahn, Auto oder Flugzeug. Welche Verkehrsmittel gibt es?

Transfer vom Flughafen in die Innenstadt

Die einfachste Variante ist es natürlich, sich abholen zu lassen bzw. ein Taxi zu nehmen. Die Fahrt mit dem Taxi ist eine preiswerte Alternative, insbesondere wenn man nicht alleine anreist. Der Fahrtpreis beträgt etwa 25 Euro. Mit dem Ausbau des Flughafens von Kapstadt ist jetzt auch eine Buslinie in Betrieb, welche von Touristen bedenkenlos genutzt werden kann. Der „My CiTi Flughafen Shuttle“ fährt zwischen 5 Uhr und 22 Uhr bis zum Hertzog Boulevard in der Innenstadt. Von dort ist es nur wenige Minuten bis zum Abfahrtsort der Minibusse. In Johannesburg ist der Gautrain die Alternative zum Bus. Er bringt die Passagiere sowohl in die Johannesburger Innenstadt als auch in die Innenstadt der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria.

Innerstädtischer Transport

Minibus

Hauptverkehrsmittel in südafrikanischen Städten ist der Minibus. Dies ist in der Regel ein Toyota – Kleinbus, der etwa 15 Passagieren Platz bietet und auf feststehenden Routen verkehrt. Es gibt jedoch keine festen Haltestellen, man muß dem Fahrer ein Zeichen geben, damit er anhält. Üblicherweise verkehren die Minibusse in Kapstadt zwischen 5 und 20 Uhr. Danach lässt die Frequenz stark nach, es gibt jedoch noch welche. Nach Einbruch der Dunkelheit ist es nicht mehr empfehlenswert, allein mit dem Minibus zu fahren. Minibusse haben einen schlechten Ruf wegen ihrer Unfallhäufigkeit und den miserablen Zustand der Fahrzeuge, wobei sich seit der Fußball-WM viel getan hat. Eine Standardroute ist von der Innenstadt vom Hauptbahnhof nach Green Point, Sea Point und weiter nach Camps Bay. Tagsüber fährt im Schnitt jede Minute ein Minibus auf der Main Road. Wartezeiten gibt es praktisch nicht. Der Fahrtpreis zwischen Sea Point und Innenstadt beläuft sich auf 6 Rand. Am Hauptbahnhof kann man in zig andere Minibuslinien umsteigen und somit praktisch die ganze Stadt erreichen.

Linienbus

Auch hier gibt es dank der WM Verbesserungen. Auf einigen Strecken fahren moderne Linienbusse. Empfehlenswert ist die Buslinie entlang der Beach Road von der Kapstädter Waterfront bis nach Sea Point. Der Fahrtabstand beträgt etwa 15 Minuten. Die Tickets sind etwas höher als bei den Minibussen. Weitere empfehlenswerte Buslinien sind die Strecke Innenstadt – Hout Bay und Innenstadt – Bloubergstrand. Zurzeit fahren hier jedoch noch uralte Busse.

Bahn

Der Hauptbahnhof im Kapstädter Zentrum strahlt jetzt eine Freundlichkeit aus, die man kaum erwartet. Wieder war die WM der Auslöser. Leider hat sich am Fuhrpark nichts geändert. Die Wagen sind Jahrzehnte alt und in einem bedauernswerten Zustand. Trotzdem ist die Bahn eine Alternative, insbesondere für Fahrten an die False Bay nach Muizenberg und Simons Town und nach Strand. Diese Strecken können bedenkenlos genutzt werden, in den Abteilen gibt es immer genügend Passagiere und Sicherheitspersonal.

Taxis

Taxis sind überall erhältlich, in der Regel stoppen sie jedoch nicht auf Zuruf. Es gibt feste Preise, etwa 10 Rand pro km. Wer nicht den ganzen Tag unterwegs ist, für den ist das Taxi eine sehr gute Alternative. Eine Mischung zwischen Minibus und Taxi sind die Rikkis-Taxis. Hierbei handelt es sich um eine Art Sammeltaxi, die etwa 15 min nach Anruf die Passagiere abholen. Der Tarif liegt zwischen dem eines Busses und einem Taxi.

Mietwagen

Am flexibelsten ist man natürlich mit dem Auto. Den Linksverkehr hat man nach einigen Minuten verinnerlicht, dies sollte also kein Problem darstellen. Die Raten sind auch nicht so hoch, dass man davon arm wird. Am einfachsten und sichersten ist es, das Mietauto vorher in Deutschland zu buchen. In der Regel kommt man damit auch preiswerter, als wenn man vor Ort den Mietwagen bucht. Ausnahme ist, wenn der Kurs der südafrikanischen Währung gerade mal wieder schwächelt. Ab einen Kurs von 1 € zu 11 Rand und höher ist eine Vortortbuchung zumindest eine Recherche wert. Die meisten Mietwagen habe ich vor Ort gebucht und nie irgendwelche Probleme bei der Abwicklung gehabt. In der Stadt gibt es überall Parkmöglichkeiten, Staus sind relativ selten. Wer jedoch in der Rush Hour von den Vororten in die Innenstadt will, benötigt bedeutend länger als zu anderen Zeiten. Schwierigkeiten bereiten die Parkplatzsuche an Wochenenden im Bereich der Strände in Camps Bay und Clifton.

Autokauf

Wer länger als 3 Monate vor Ort ist, beispielsweise als Praktikant oder Student, sollte sich überlegen, ob er ein älteres Auto kauft und nach seinem Aufenthalt wieder verkauft. Hier gibt es einige Spezialanbieter. Meistens werden alte VW Golf oder Käfer angeboten.

 Transport für längere Strecken außerhalb Kapstadts

Auto

Beste Wahl ist natürlich das eigene Auto, entweder der Mietwagen oder der für den Aufenthaltszeitraum gekaufte Wagen. Tankstellen gibt es genügend in Südafrika, ansonsten ist noch zu beachten, dass man nach Möglichkeit nicht während der Nacht fahren sollte. Zum einen gibt es den Sicherheitsaspekt, insbesondere wenn man in abgelegenen Gegenden oder in der Nähe von Townships eine Panne hat, des weiteren laufen in der Nacht immer mal wieder Wild oder Haustiere auf den Straßen rum.

Fernstreckenbusse

Südafrika hat mehrere exzellente Busunternehmen, die praktisch jede Stadt im Lande ansteuern. Die Busse haben in der Mehrheit eine 5 Sterne – Qualität mit Klimaanlage, Fernsehprogramm und Liegesesseln. Etwa alle 3 -4 Stunden halten die Busse für eine längere Pause an einer der modernen Raststätten, die sich überall im Lande befinden. Eine Rundreise mit diesen Fernbussen ist eine preiswerte Alternative. Einziges Manko ist, dass einige Haltestellen etwas außerhalb der Stadtzentren liegen. Die letzten Kilometer sind dann die Herausforderung. Außerdem sollte man bei seiner Reiseplanung beachten, dass man nicht mitten in der Nacht in einer fremden Stadt ankommt. Empfehlenswerte Busunternehmen sind Greyhound, Intercape Bus und Translux. Eine mögliche Strecke mit den Haltepunkten, welche ich selbst bereist habe, ist hier aufgeführt.

Minibusse

Die Minibusse sind das Rückgrad des öffentlichen Nahverkehrs für die ärmere Bevölkerung. Für einige Euros können Hunderte Kilometer zurückgelegt werden. Diese Reisevariante ist jedoch nur für die absoluten Abenteurer zu empfehlen, da neben qualvoller Enge während der langen Fahrzeit auch extrem viele Unfälle mit Toten zu beklagen sind.

BazBus

Dies ist eine Transportoption, die gerne von Backpackern genutzt werden .Auf verschiedenen Routen fahren Kleinbusse verschiedene Backpacker an und bringen die Touristen somit direkt von einem Ort zum nächsten. Positiver Aspekt ist, dass man während der Fahrt viele Gleichgesinnte aus aller Herren Länder kennen lernt und sich keine Gedanken um den Transfer machen muss. Der Service ist im Vergleich zu regulären Überlandbussen jedoch relativ teuer, insbesondere wenn man etwas länger an einen Ort bleiben möchte. Ein 14 Tage Ticket kostet 1900 Rand und berechtigt zu beliebig vielen Fahrten innerhalb dieses Zeitraumes, jedoch nur zu teilnehmenden Unterkünften. Wer jetzt beispielsweise 2 Wochen nur im Surfermekka Jeffreys Bay bleiben will, etwa 800 Kilometer von Kapstadt entfernt, zahlt mit dem Fernbus retour nur etwa 800 Rand. Man kann sagen, je öfter der Ort gewechselt werden soll, desto attraktiver ist der Baz Bus.

Bahn

Die Bahn hat definitiv ihre beste Zeit schon hinter sich. Eigentlich gibt es nur eine reguläre Strecke, die für Touristen in Frage kommt, nämlich Kapstadt – Johannisburg. Diese Fahrt ist aber nur für Diejenigen interessant, die keinen Zeitdruck haben. Der Zug rattert gemächlich etwa 24 Stunden durch die südafrikanische Einöde, somit ist eine Übernachtung im Zug garantiert. Wer jedoch nach Alternativen zu Bus und Flugzeug sucht, ist hier richtig.

Flugzeug

Seit einigen Jahren gibt es einen ordentlichen Wettbewerb unter verschiedenen südafrikanischen Fluggesellschaften. Das Angebot an Flughäfen ist entsprechend hoch, man kann in jede Ecke des Landes mit dem Flieger reisen. Die Preise befinden sich auch in einem akzeptablen, wobei nicht mehr billigen Rahmen. An der Sicherheit der eingesetzten Flugzeuge gab es in der Vergangenheit kaum Klagen. Empfehlenswerte Fluggesellschaften sind SAA, Mango, Kulula und Velvet Sky. Es bleibt jedoch zu hoffen, dass die südafrikanischen Taxifahrer nicht die Lizenz für eine eigene Fluggesellschaft bekommen.

(Bildquelle: Mike Gerhardt, Flickr CC BY-SA 2.0)