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Haitauchen vor Kaptstadts Küste

Der Film „Der Weisse Hai“ hat das Bild dieser Tiere nachhaltig geprägt. Für Generationen gelten jetzt die Haie als blutrünstige Geschöpfe, die Menschen hinterrücks anfallen und töten.

Wer seinen Urlaub in Südafrika und insbesondere im Großraum Kapstadt verbringt, kann einen besonderen Nervenkitzel erfahren, wenn er diesen Geschöpfen in die Augen sieht. Obwohl das Tauchen mit Haien (Shark Cage Diving) auch als eine Veranstaltung verkauft wird, die das Tier Hai dem Menschen näher bringen soll, ist es vorrangig ein Touristenspektakel, über das immer wieder kontrovers in den südafrikanischen Medien diskutiert wird.

Weisser Hai

Um überhaupt eine Chance zur Sichtung der Tiere zu bekommen, müssen diese angelockt werden. Die Veranstalter nutzen Köder, um die Haie in die Nähe der Käfige zu bringen. Kritiker weisen dann darauf hin, dass gerade deswegen die Tiere sich länger und näher an den Küsten aufhalten und es deswegen zu Unfällen kommt. Südlich vor Kapstadt in der False Bay gibt es eine hohe Haipopulation. Grund ist das Vorhandensein von ausreichend Futter, nämlich Robben, welche auf Seal Island einige Kilometer vor der Küste Muizenbergs leben. Hier besteht nun die Möglichkeit, mit den Haien zu tauchen. Hauptsaison für die Haisichtung ist zwischen Mai und Oktober, wenn sie vor Kapstadts Küsten in größerer Anzahl auftauchen. Angeboten werden die Halbtagestouren ab ca. 150€.

Da das Wetter in Kapstadt – vor allem im Winter – ziemlich unberechenbar sein kann, ist es anzuraten mehrere alternative Tage für das Shark Cage Diving einzuplanen.

Neben der False Bay gibt es etwas weiter entfernt von Kapstadt noch zwei Orte, die sich ganz besonders für das Shark Cage Diving eignen und fantastische Haitauch-Erlebnisse versprechen: Gansbaai (nur zwei Autostunden von Kapstadt entfernt) und Mossel Bay.

Die Suche nach Haien

Bis zu 12 Personen können auf einen Halbtagesausflug mitgenommen werden. Die Veranstalter kennen die Gewässer sehr gut und sind untereinander in ständigen Kontakt. Haben die Boote einen aussichtsreichen Punkt im Meer erreicht, beginnt die Phase des Anlockens. Das „Chumming“ war in der Vergangenheit die bevorzugte Variante, Fleischbrocken und Blut werden ins Wasser gegossen. Heutzutage wird meist darauf verzichtet und dafür mit Tierattrappen gearbeitet. Ein Stück Stoff in Robbenform wird an einem langen Seil hinter dem Boot hergezogen, dazu werden noch einige Fischköpfe an Leinen befestigt. Dann beginnt das Warten. Mit etwas Glück erscheint relativ schnell die berühmte Rückenflosse auf der Oberfläche, es kann jedoch auch Stunden oder den ganzen Ausflug lang nichts passieren.

Das Tauchen mit Haien „Cage Diving“

Angst braucht man beim Shark Cage Diving nicht zu haben – Hai-Tauchen ist absolut sicher und man braucht auch keine Taucherfahrung. Jeder Teilnehmer bekommt vor Beginn einen Schnellkurs über die allgemeine Sicherheit und die Nutzung der Geräte.

Auf dem Wasser beginnt eine emsige Tätigkeit an Bord. Die Teilnehmer zwängen sich in ihren Neoprenanzug, da das Wasser doch relativ kalt ist. Der Käfig wird zu Wasser gelassen und die ersten zwei Taucher gleiten hinein. Bestückt mit Taucherbrille kann die Umgebung über und unter der Wasseroberfläche beobachtet werden. Es zeigt sich jedoch, dass die Sicht unter Wasser sehr gering sein kann, vielleicht nur 2-3m. Das ist natürlich auch immer von den Wetter- und Wasserverhältnissen abhängig. Die Haie müssen aber schon recht nah an den Käfig herankommen, um überhaupt gesehen zu werden. Nun beginnt das Warten. Jeder Schatten wird aufgeregt betrachtet und die Musik vom Film „Der Weisse Hai“ kommt sofort wieder in den Sinn. Minuten vergehen, angestrengtes Starren und immer wieder die Vermutung, dass ein Hai hier oder dort sei. 15 Minuten sind bereits rum, der Körper fängt bereits vor Kälte zu zittern an und dann erkennt man einen Schatten. Plötzlich ist klar, da schwimmt der Hai. Genau 2 Sekunden befindet sich das majestätische Tier in Sichtweite, dann ist es vorbei. Ein kurzer Blick auf Maul, Flosse und Schwanz.

Ein Werbevideo

Die Teilnehmer berichten an Bord aufgeregt von diesen 2 Sekunden. Mittaucher, die gerade in die andere Richtung schauten, sind enttäuscht, dass sie diesen Moment verpasst haben. Die nächsten Taucher machen sich bereit für ihren Tauchgang. Wer bereits seinen Hai aus unmittelbarer Nähe gesehen hat, kann entspannt die Szenerie beobachten. Die Sichtung einer weiteren Haiflosse ist jetzt ein Genuss. Der Druck des Erblickens aus nächster Nähe ist vorbei, alles ist jetzt entspannt. Wenn jetzt die Sonne am Horizont untergeht und das Bier kalt genug ist, kann der Nachmittag als gelungen betrachtet werden.

Anbieter in Kapstadt

www.ultimate-animals.com

Shark Cage Diving ist ein beeindruckendes und unvergessliches Erlebnis, das jedoch aufgrund des Chummings auch in der Kritik steht! Wer sich dafür entscheidet, sollte darauf achten, nur mit seriösen Anbietern auf Tour zu gehen, die Abstand vom Chumming nehmen. Wer sich traut, darf sich darauf einstellen, dem großartigsten Raubtier des Meeres ganz nah zu kommen!

Weitere Infos zu diesem beeindruckenden Meerestier und zum Thema Sicherheit in südafrikanischen Gewässern haben wir hier zusammengetragen: Der Weiße Hai.