Wer ein Visum für Südafrika benötigt, muss einige Dinge beachten. Je nachdem, welches Visum beantragt werden soll, müssen unterschiedliche Dokumente eingereicht werden. Folgende Visaarten werden in Südafrika unterschieden: Touristenvisum / Visum für Studium / Visum für gemeinnützige Arbeit + Freiwilliges Soziales Jahr und Visum für Praktika. Arbeitsgenehmigungen werden hier auch betrachtet.
a) Touristenvisum (Visitors Permit / Tourist Permit)
Als deutscher Staatsbürger erhält man bei der Einreise nach Südafrika ein für 90 Tage gültiges kostenloses Touristenvisum. Es kann passieren, dass die Grenzbeamten am Schalter nach dem Grund der Einreise (Urlaub) fragen und das Rückflugticket sehen wollen. Falls man dieses keines hat, dürfte es einige Diskussionen geben. Wahrscheinlich geben sie sich aber zufrieden, wenn man nachweisen kann, dass man genügend Geldmittel zur Verfügung hat bzw. auf dem Landweg (z.B. Overlandtour) ausreisen will. Worst case wäre, dass man Geld als Kaution hinterlegen muß.
Gefällt einem der Aufenthalt in Südafrika so sehr, besteht die einmalige Chance auf eine Verlängerung des Touristenvisums um weitere 90 Tage. Die Verlängerung muß spätestens vor dem Ende des zweiten Monats bei dem lokalen Home-Affairs-Büro beantragt werden mittels speziellen Formblatt, ansonsten wird der Antrag abgelehnt. Für die Verlängerung braucht man ein Rückflugticket, das bescheinigt, dass man Südafrika innerhalb der Verlängerungsfrist von 90 Tagen wieder verlässt. Dann braucht man noch eine Bescheinigung der eigenen Bank über genügend finanzielle Mittel, alternativ Kontoauszüge. Die Gebühren betragen 425 Rand.
Update April 2014: Das Immigration Law wird derzeit überarbeitet. Laut Planungen wird es künftig bei einer Verlängerung des Touristenvisums nötig sein, ein „Police Clearance“-Zertifikat aus allen Ländern vorzulegen, in denen man sich nach Vollendigung des 17. Lebensjahr länger als ein Jahr aufgehalten hat. Plant man einen längeren Aufenthalt in Südafrika, sollte man das polizeiliche Führungszeugnis am besten schon vor Abreise in Deutschland und allen entsprechenden Ländern beantragen (darf bei Einreichung nicht älter als 6 Monate sein).
b) Visum für Studium (Study Permit)
Wer ein Auslandssemester bzw. einen Sprachkurs über 3 Monate besuchen will, benötigt ein Study Permit. Dies ist prinzipiell einfach zu bekommen, bedeutet jedoch eine Menge Papierkram. Außerdem müssen einige indirekte Kosten für Arzt und Polizeizeugnis getragen werden. Die Gebühr beläuft sich auf 52 Euro.
Folgende Dokumente müssen vorgelegt werden:
- Englisches Einladungsschreiben der schulischen Einrichtung mit entsprechenden Terminen
- Gesundheitsnachweis (medizinisches Attest und Röntgenbericht), Kosten von etwa 100 Euro
- Versicherungsnachweis Auslandskrankenversicherung (in Englisch)
- Polizeiliche Unbedenklichkeitsbescheinigung
- Nachweis über ausreichend finanzielle Mittel
Dieses Visum kann bis auf 3 Jahre ausgestellt bzw verlängert werden. Die Verlängerung erfolgt vor Ort mit der Einreichung von aktuellen Dokumenten.
c) Visum für gemeinnützige Arbeit / Freiwilliges Soziales Jahr
Wer ein FSJ absolvieren will, benötigt dieses Visum. Die Anforderungen sind identisch zu dem eines Study Permit. Die Laufzeit ist jedoch auf 1 Jahr beschränkt.
d) Visum für Praktikum (Work Permit)
Wer in Südafrika ein bezahltes oder unbezahltes Praktikum absolvieren will, muss ein work permit beantragen. Dies bedeutet eine Menge Papierkram und Kosten. Es muß sich hierbei um ein Pflichtpraktikum handeln, ansonsten ist das Praktikum prinzipiell nicht erlaubt.
Folgende Dokumente müssen vorgelegt werden:
- Ein in englischer Sprache verfasstes Schreiben der höheren Bildungseinrichtung des Antragstellers im Ausland, welches bestätigt, dass der Antragsteller ein Student dieser Universität ist und ein Pflichtpraktikum Teil seines Studiums ist
- Ein Schreiben der höheren Bildungseinrichtung des Antragstellers in der Republik Südafrika, welches bestätigt, dass ein Übereinkommen/ein Programm zwischen dieser und der höheren Bildungseinrichtung des Antragstellers im Ausland existiert sowie die Kontaktdaten der Lehrkraft/der Person angibt, welche für den Praktikanten verantwortlich/zuständig ist sowie eine feste Anschrift/Adresse des Praktikanten vor Ort
- Ein Schreiben der südafrikanischen Firma/Einrichtung, welches die Dauer des Praktikums bestätigt, das Verhältnis zum Übereinkommen/Programm der Bildungseinrichtungen sowie die die zu leistenden Aufgaben des Praktikanten
- Eine in englischer Sprache verfasste Erklärung des Antragstellers, dass sie oder er in keiner Form einer bezahlten oder unbezahlten Arbeit nachgehen wird, welche vom im Anschreiben der Firma/Einrichtung angegebenen Inhalt abweicht.
- Gesundheitsnachweis (medizinisches Attest und Röntgenbericht), Kosten von etwa 100 Euro
- Versicherungsnachweis Auslandskrankenversicherung (in Englisch)
- Polizeiliche Unbedenklichkeitsbescheinigung
- Nachweis über ausreichend finanzielle Mittel
Im Moment kann man keinen Studenten empfehlen, ein Praktikum in Südafrika zu planen. Der Aufwand für den Erhalt des Visums ist gigantisch. Wahrscheinlich wird sich diese Regelung in naher Zukunft wieder ändern. Aufgrund aktueller Vorfälle wurden die Vorgaben jedoch erstmal massiv verschärft.
Zeitraum für die Einreichung eines Visumsantrages
Die südafrikanische Botschaft bearbeitet nur Anträge, welche max. 3 Monate vor der geplanten Einreise eingereicht werden. Vollständige Anträge werden im Regelfall innerhalb von 15 Arbeitstagen genehmigt, Ausnahme ist jedoch die Hochsaison (Juni – August & November – Januar).
Folgen für Aufenthalt in Südafrika trotz abgelaufenen Visums
Dies ist keine verbindliche Aussage, da die nachfolgenden Aussagen auf keiner offiziellen Seite nachprüfbar waren. Wenn man weniger als 30 Tage, nachdem ein Visum abgelaufen ist, in Südafrika bleibt, kann man bei der Ausreise mit einer Geldstrafe von 1000 Rand rechnen. Sind es weniger als 90 Tage, erhöht sich die Geldstrafe auf 2500 Rand pro Monat. Darüber hinaus wird es richtig ernst.
Wer alles nochmal nachlesen will, hier findet man die Homepage der südafrikanischen Botschaft.
e) Arbeitsvisum (Work Permit)
Viele Deutsche träumen von der Auswanderung nach Südafrika. Die Einwanderungsgesetze des Landes sind ziemlich restriktiv und kosten viel Nerven und Geld, um das Visum zu erhalten. Dieser Artikel ersetzt auf keinen Fall die Beratung durch eine Agentur, die sich auf die Beschaffung von Arbeitsvisa spezialisiert hat. Hier soll nur ein grober Überblick verschafft werden. Unvorhergesehene Details sorgen immer wieder für Überraschungen.
Drei Arten von Arbeitsvisa in Südafrika
Grob gesagt gibt es 3 Möglichkeiten, ein Arbeitsvisum zu erhalten. Die einfachste Variante ist die, dass der Arbeitgeber vor Ort eine Corporate – Genehmigung hat, Ausländer einzustellen. Dies ist beispielsweise bei Call – Centern der Fall, die deutschsprachige Angestellte für ihre Dienstleistungen für den deutschsprachigen Raum einstellen. Die anderen 2 Visatypen sind vom Antragsteller abhängig. Abhängig von der Ausbildung, der Berufserfahrung und der Nachfrage nach dieser speziellen Ausbildung in Südafrika werden so genannte Quota Work Permits ausgegeben. Qualifiziert sich der Antragsteller nicht für diese Quoten – Arbeitsgenehmigung, verbleibt als letzte Option noch der Nachweis, dass seine Fähigkeiten von einem designierten südafrikanischen Arbeitgeber unbedingt benötigt werden und dieses Unternehmen im Land definitiv keine Alternative findet. Diese Variante kostet jedoch sehr viel Zeit, Geld und Nerven.
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Was benötige ich zur Beantragung des Quoten – Arbeitsvisums?
Es sind eine Vielzahl von Dokumenten einzureichen bzw. zu organisieren, bevor man dieses Visum erhält. Grob kann man die Dokumente in folgende Gruppen einteilen:
- allgemeine Bewerbungsunterlagen, wie z.B. Lebenslauf, Referenzen, Diplom
- Evaluierung des deutschen Abschlusses nach südafrikanischen Standard
- Administrative Unterlagen
- einen auf den Beruf passenden Arbeitsvertrag
- Mitgliedschaft in einer südafrikanischen Berufsvereinigung („professional body“)
Evaluierung des deutschen Abschlusses
Das südafrikanische Arbeitsministerium erstellt in regelmäßigen Abständen eine Liste mit Berufen, die in Südafrika nicht mit Einheimischen besetzt werden können. Grob gesagt könnte man meinen, dass die Chance steigen, je höher die eigene Ausbildung ist. Es ist jedoch definitiv nicht so, dass jede Hochschulausbildung in Südafrika gefragt ist. Auf der anderen Seite gibt es diverse Berufszweige, wo man als Techniker oder Meister mit Kusshand genommen wird. Die größte Hürde ist es also, mit seinem deutschen Abschluß eine Evaluierung für eine Ausbildung zu bekommen, die auf dieser Liste der gefragten Berufe ist. In den meisten Fällen erfolgt diese Evaluierung durch die jeweilige Berufsvereinigung. Als Architekt muß man sich an die Architektenkammer wenden, als Bauingenieur an die Kammer der Ingenieure. Zur Evaluierung benötigt man amtlich übersetzte Dokumente des Lebenslaufes, des Diploms, der Arbeitszeugnisse, den Stundenplan an der Universität und der Diplomarbeit von einem in Südafrika zugelassenen Übersetzer. An Übersetzungskosten kommen aufgrund der Vorlage der gesamten Diplomarbeit etwa 2.000 Euro bis 3.000 Euro Kosten auf den Antragsteller zu. All diese Unterlagen sind mit einem Antrag und einer Gebühr an die relevante Kammer zu stellen. Die Bearbeitung dauert etwa 6 Monate, kann sich aber bei Rückfragen oder unvollständigen Unterlagen noch weiter verlängern. Parallel dazu muß man seine Ausbildung noch von einer Behörde (SAQA) evaluieren lassen. Diese stuft die Ausbildung in verschiedene Level ein. Hier braucht man die gleichen amtlich übersetzten Unterlagen, aber diesmal ohne Diplomarbeit. Hat man beide Ergebnisse und eine Bestätigung, dass die eigene Ausbildung auf dieser Liste der gefragten Berufe ist, kann man mit der eigentlichen Beantragung beginnen.
Administrative Unterlagen zur Beantragung des Arbeitsvisums
Jetzt heißt es, in Fleißarbeit all die Dokumenten zusammen zustellen, die von der Behörde verlangt wird. Hierzu gehören eine Unbedenklichkeitsbescheinigung der Polizei von allen Ländern, wo man nach dem 18. Lebensjahr mindestens 12 Monate gelebt hat, Gesundheitsnachweise, diverse ausgefüllte Antragsformulare, die Zahlung einer Repatriation – Gebühr von etwa 1.000 Euro, den Lebenslauf und ältere Visa nach Südafrika. Die Bearbeitung des Antrags hängt wieder stark von der Vollständigkeit ab, die durch Neuforderungen, die bisher so nicht bekannt waren, extrem in die Länge gezogen werden kann. In dieser Phase sollte man dann eine Agentur beauftragen, die die bürokratischen Finessen der Behörde meistert. Hierfür fallen weitere 1.000 Euro an. Der Nachweis des Arbeitsantrittes im relevanten Beruf muß innerhalb eines bestimmten Zeitraumes, normalerweise 90 Tage nach der Einreise erfolgen. Dazu müssen die Arbeitsverträge eingereicht werden. Die Gesamtkosten für die Erlangung eines Quota Work – Arbeitsvisums kann man auf 4.000 Euro bis 6.000 Euro schätzen. Abweichungen nach oben und unten sich jedoch immer möglich.
Arbeitsvertrag und Registrierung bei der zuständigen Arbeitskammer
Hat man das Arbeitsvisum, kann man sich eigentlich erst bei südafrikanischen Firmen bewerben. Vorher erhält man in der Regel die Information bei den Firmen, dass man ja nicht genau planen kann, wann der Bewerber tatsächlich zur Arbeit kommen kann und daher keine Zusagen treffen kann. Jetzt beginnt die letzte Hürde des Prozesses. Man muß sicherstellen, dass man nach der Einreise relativ schnell einen adäquaten Job antritt, ansonsten ist das Visum nicht gültig und man muß wieder ausreisen. Inwieweit dies von Deutschland aus schon machbar ist, ist schwer zu beurteilen. Da es sich hier im Regelfall um sehr gut bezahlte Positionen handelt, werden sich die Unternehmen bei der Entscheidung für den Bewerber jedoch etwas Zeit lassen.
Wir haben ein Interview mit einem Visaexperten geführt, der sich mit dem Thema Visum für Südafrika perfekt auskennt.
Visabeantragung via Agenturen
Südafrika macht es für deutsche Touristen leicht – mit der Einreise erhält man das 3 Monatstouristenvisum. Doch für andere Länder ist es einfacher, eine Agentur mit der Visumsbeschaffung zu beauftragen. Via Online Esta USA lässt sich beispielsweise das Visum für die Vereinigten Staaten beanfragen.
Ihr seid an der Planung Eurer Südafrika – Rundreise und werdet von den vielen Informationen erschlagen? Dann empfehle ich Euch folgende Lektüre:
a) Übersicht aller Safari – Parks
b) Auflistung aller deutschsprachigen Gastgeber in Südafrika
c) Auflistung aller deutschsprachigen Tour Guides
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