Gründe für ein Freiwilliges Soziales Jahr in Südafrika
Warum sollte man als junger Mensch ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren? Da gibt es verschiedene Punkte, die junge Menschen an einem Auslandsaufenthalt interessieren können. Fremdes erforschen, die Welt mit anderen Augen sehen, sein Englisch verbessern, sich persönlich weiterentwickeln sind mögliche Antworten von Volunteers. Entscheidet man sich bei dem ausgewählten Ort noch für eine Region, die außerhalb der europäischen Wohlfühlzone liegt, wird dieser Fakt von vielen Personalabteilungen noch mehr gewürdigt. Und hier kommt jetzt Südafrika und auch Namibia ins Spiel. An Wochenenden trifft man in den Kapstädter Bars und Klubs ständig junge Europäer und insbesondere Deutsche, die ein ganzes Jahr in Südafrika mit einem FSJ verbringen. Und die meisten reden trotz diverser Aufreger nur positiv über ihre Zeit.
Was genau ist ein Freiwilliges Soziales Jahr?
Allgemein gesagt ist es ein Freiwilligendienst für junge Erwachsene bis 27 Jahren, die mit ihrer Schulausbildung fertig sind. Bei kirchlichen Trägern heißt dieses Dienst „Diakonisches Jahr“. Der Einsatz wird von verschiedenen Trägern organisiert. Klassische Einsatzorte sind Krankenhäuser, Pflegeheime, Schulen und Kindergärten. Ein FSJ kann sowohl im Inland als auch im Ausland absolviert werden. Der Freiwilligendienst des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) heißt weltwärts. kulturweit heißt der Freiwilligendienst des Auswärtigen Amts. Hier liegt der Einsatzschwerpunkt insbesondere bei der pädagogischen Mitarbeit in deutschen Auslandsschulen, z. B. Unterrichtsassistenzen oder Betreuungstätigkeiten bei den Nachmittagsangeboten der Schulen.
Wie ist der Ablauf der FSJ-Bewerbung?
Interessierte bewerben sich bei einem Trägerdienst, entweder bei einem staatlichen Dienst oder bei einer privaten / gemeinnützigen Organisation. Wird die Bewerbung akzeptiert, bekommt der Student Zugriff auf alle vakanten Stellen und er kann sich dort direkt bewerben. Erhält man die Zusage, sind noch Teilnahmen an umfangreichen Vorbereitungsseminaren vonnöten, bevor die Reise angetreten werden kann.
Kosten / Finanzierung eines Freiwilliges Soziales Jahr
Üblicherweisen werden der Großteil oder die kompletten Kosten der An- bzw. Abreise getragen. Weiterhin erhält man eine kostenlose ortsübliche Unterkunft und Verpflegung bzw. alternativ einen Zuschuss, wenn es nicht gestellt wird. Zusätzlich erhalten FSJler noch ein Taschengeld von bis zu 300 Euro im Monat. Da es aber bei jedem Träger Abweichungen gibt, sind diese Angaben nur als Orientierung zu verstehen.
Freiwilliges Soziales Jahr in Südafrika
Bevorzugtes Reiseziel ist der Großraum Kapstadt. Hier gibt es auch die meisten Angebote, die zum großen Teil für Freiwilligenarbeit in Schulen, Kindergärten oder Waisenheime gelten. Vereinzelt findet man auch Angebote, die für den Naturschutzbereich gelten. Fast alle Volunteers arbeiten an sozialen Brennpunkten der Stadt, den Townships. Je nach Träger und Entfernung sind die Unterkünfte dann auch in der näheren Umgebung des Arbeitsplatzes oder in den touristischen Gebieten Kapstadts wie Sea Point, Green Point oder Bo-Kaap. Meistens mieten sich 2 oder 3 Studenten zusammen ein Auto für den ganzen Zeitraum, um die Fahrten zu absolvieren. Als Unterkunft dienen in vielen Fällen normale Wohnhäuser, die dann von 6 – 10 Personen geteilt werden.
Anbieter für ein Freiwilliges Soziales Jahr in Südafrika
Es gibt Dutzende Träger, welche sich in Südafrika engagieren. In den meisten Fällen handelt es sich um deutsche Organisationen, es besteht aber auch die Möglichkeit, bei reinen südafrikanischen Organisationen zu arbeiten. Nachfolgend sind einige Organisationen aufgeführt, die im Rahmen der Recherche vielfach auftauchten.
- Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V.
- weltwärts (BMZ)
- ICJA Freiwilligenaustausch weltweit e.V.
- AFS Interkulturelle Begegnungen e.V
- Internationale Jugendgemeinschaftsdienste
- Deutsch-Südafrikanisches Jugendwerk e.V.
- Internationaler Freiwilligendienst des Auswärtigen Amtes
- Bundes – Freiwilligendienst
Update 2023: Empfehlung für ein Volontariat bei Township Help
Das Hilfswerk ist als Nichtregierungsorganisation (NGO) „Township Help“ sowohl in der Schweiz als auch in Südafrika angemeldet. Ansprechpartner ist Jörg Caluori (Link zu seiner Vorstellung). Lest Euch mal in Ruhe die Vorstellung durch und klickt auch auf einige der verlinkten Artikel, um einen ersten Eindruck zu bekommen. Hier ist der Link zum Voluntariat.
Um in Südafrika ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren zu dürfen, benötigt man als Ausländer ein Visum für Südafrika.
Erfahrungsberichte von Teilnehmern des Freiwilliges Soziales Jahr
Es ist zwar nett, die Beschreibungen der verschiedenen Träger zu lesen, objektive Berichte von den einzelnen Volunteers sind jedoch viel aussagekräftiger. Zum Glück gibt es heutzutage viele bloggende FSJler, welche ihrer Erlebnisse posten. Hier kann jeder hautnah erfahren, ob diese Art der Auslandserfahrung für ihn das Richtige währe.
In nachfolgenden Artikel sind über 20 Blogs von deutschen Studenten aufgeführt, welche in den vergangenen 2 Jahre in Südafrika ein Freiwilliges Soziales Jahr durchführten und ihre FSJ-Erfahrungen in Südafrika in eine Art Tagebuch veröffentlichten. Hier erfährt man alles über den Alltag eines ausländischen Studenten in Südafrika.
Alternative zum Freiwilligen Sozialen Jahr – Freiwilligenarbeit bzw. Volunteering
Wer gerne ein FSJ absolvieren möchte, hat einige Herausforderungen zu bewältigen. Da die meisten Angebote tatsächlich 12 Monate dauern, wird auf persönliche Zeitwünsche keine Rücksicht genommen. Weiterhin gibt es Fristen zu beachten, an dem die Bewerbungen bei den einzelnen Trägern eingegangen sind müssen. Verspürt man kurzfristig den Wunsch, ins Ausland zu gehen, kann es für das aktuelle Jahr bereits zu spät sein. Und zu guter Letzt muß sich der Träger für diesem Bewerber auch entschieden haben. Je beliebter das Reiseziel ist, umso größer ist natürlich die Konkurrenz. Klappt es hier nicht, haben Studenten noch folgende Alternative: Man bewirbt sich direkt bei einer südafrikanischen Volunteering-Organisation oder man bucht solch ein Programm bei einem Anbieter. Diese Programme sind zeitlich viel flexibler. Anfangstermin und Dauer werden durch den Interessenten festgelegt. Im Gegensatz zu einer Vergütung müssen Teilnehmer jedoch für Unterkunft, Verpflegung, Transport zahlen.
Der Grund ist ganz einfach: Die lokalen Volunteering-Organisationen müssen das komplette Programm selbst finanzieren, wohingegen deutsche Träger großteils steuerfinanziert sind. Hier heißt es abwägen: Flexibilität vs. Vergütung + Vorausplanung. Sprechen Gründe für eine individuelle Freiwilligenarbeit, gilt folgendes zu beachten: Obwohl die direkte Buchung wahrscheinlich preiswerter als ein deutscher Anbieter ist, bevorzugen wahrscheinlich viele junge Leute einen deutschen Ansprechpartner während der Planung und auch vor Ort. Es gibt diverse Anbieter solcher Programme, während der Recherche dieses Artikels hab ich aber ein Portal über Freiwilligenarbeit gefunden, wo eine Vielzahl von Angeboten verschiedener lokaler Organisationen aufgeführt ist. Bezahlen muß man natürlich dafür, etwa 1.500 Euro für 2 Monate. Dies ist natürlich ein hoher Betrag, man sollte es aber mal unter dem Blickwickel „Verbessern seiner Sprachkenntnisse“ betrachten. Ich bin nach Kapstadt gekommen, um an einer Sprachschule Englisch zu lernen. 3 Wochen Sprachkurs kosten auch 1.500 Euro. Aus persönlicher Erfahrung behaupte ich mal, daß der Lerneffekt bei 2 Monaten Aufenthalt und Zusammenleben mit anderen internationalen Studenten höher ist als der Besuch eines Sprachschulkurses.
Südafrikanische Volunteering – Organisationen
Wie bereits erwähnt: In den allermeisten Fällen haben Teilnehmer etwas zu bezahlen. Die Organisationen müssen sich selbst finanzieren, da sie von Seiten des Staates keine oder nur geringe finanzielle Mittel erhalten.
a) Magwa Volunteers im Eastern Cape
Es handelt sich um ein Xhosa – Community – Projekt, also z.B. Spielen mit den Kinder, Gartenarbeit, Hüttenbau etc. Für 250 Rand am Tag erhält man Verpflegung und Unterkunft und tiefe Einblicke in das afrikanische Leben.
b) Wildlife ACT
Dies ist der Traum vieler – in den Nationalparks den Rangern beim Schutz der Wildtiere helfen. Leider ist es jedoch sehr teuer – 2 Wochen kosten 11.550 Rand, danach jede weiteren 2 Wochen 8.950 Rand.
c) SANCCOB – The South African Foundation for the Conservation of Coastal Birds
Diese Kapstädter Non-Profitorganisation kümmert sich um die Pflege und den Schutz der Küstenvögel. 8 Wochen kosten 1.400 Rand, exklusive Verpflegung und Unterkunft. Interessenten müssen dafür etwa 600 Euro pro Monat einkalkulieren.
d) Daktari Bush School and Wildlife Orphanage
Diese in der Limpopo Provinz operierende NGO – Organisation bietet eine Kombination aus Community – Arbeit und Wildtierschutz. Leider ist es auch sehr teuer – 1 Monat kostet 1.090 Englische Pfund.
Weitere Punkte, die FSJ-ler interessieren können
Die meisten Volunteers bleiben 6 oder 12 Monate in Kapstadt. Für solch einen langen Zeitraum ist eine ordentliche Planung vonnöten. Die meisten Fragen interessierter Studenten drehen sich dann darum , in welchen Stadtviertel man leben sollte und was 1 Jahr Kapstadtaufenthalt an Geld kostet. Das Thema Visum ist auch noch solch ein defiziles Therma, wo es immer wieder Unklarheiten gibt.
Im Blog haben wir dazu diverse Artikel geschrieben, die wir hier verlinken möchten:
Preise für die alltäglichen Dinge des Lebens
Vorstellung der einzelnen Stadtteile
Habt Ihr spezielle Fragen zum Freiwilligen Sozialen Jahr in Kapstadt, dann könnt Ihr uns eine Nachricht schreiben. Wir posten Eure Frage dann in unserer Facebookgruppe. Aufgrund der hohen Anzahl an Fans ist es sehr wahrscheinlich, daß Ihr eine gute Antwort erhaltet.
Folgenden Reiseführer möchten wir empfehlen:
Kapstadt und Garden Route – Reiseführer von Iwanowski: Individualreiseführer mit Extra-Reisekarte und Karten-Download (Reisehandbuch) *
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Falls Ihr mehr Fragen zu diesen Thema habt, sendet uns einfach eine Nachricht. Wir werden es dann auf unserer Facebookseite posten. Bei der Vielzahl an Lesern sollte es dann doch einige geben, die schon mal vor Ort als Freiwilliger waren und deshalb Auskunft geben können