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Viele Tote bei Initiationsriten

Unter Initiation versteht man einen Ritus bei verschiedenen Naturvölkern, in dem Jugendliche in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen werden. Einige Leser haben vielleicht schon mal Gruppen von bemalten und geschmückten Jugendliche gesehen, die auf dem Weg zu den geheimen Feiern gewesen sind. Von den eigentlichen Initiationsritualen gibt es kaum Bilder, da hier Außenstehende nicht zugelassen sind. Initiationsriten finden noch in vielen ländlichen Gebieten Südafrikas statt, vor allen im Eastern Cape. In die Medien und damit das Bewusstsein der Allgemeinheit gelangen solche Ereignisse nur, wenn es zu außergewöhnlichen Vorfällen kommt. Dies ist aktuell der Fall. Laut südafrikanischen Medien sind im Jahr 2013 bereits über 50 Jugendlichen bei den Ritualen ums Leben gekommen.

Umfang des Initiationsritus

Südafrikanische Jugendliche verschiedener Bantuvölker stellen sich diversen Männlichkeitsprüfungen, mit denen sie beweisen, daß sie nun Erwachsene sind. Diese Rituale dauern etwa 3 Wochen und testen die psychische und psychische Belastbarkeit der Heranwachsenden. Ein Aspekt ist das Überleben unter harten Umweltbedingungen. Die Jugendlichen müssen während der Wintermonate für mehrere Wochen im Kalten ausharren. In einigen Gebieten des Eastern Cape können die Temperaturen in der Nacht unter den Nullpunkt fallen. Die Anwärter sind nur leicht bekleidet und bekommen nur getrocknete Früchte und etwas Wasser mit. Ein weiterer Aspekt des Initiationsritus ist die Beschneidung der Jugendlichen.

Aktuelle Debatte in Südafrika

Es wird geschätzt, daß sich jedes Jahr etwa 50.000 Jugendliche im Alter zwischen 10 und 16 Jahren dem Ritus unterziehen. In der Vergangenheit kümmerten sich ältere Stammesmitglieder um die Initiationen. Der Fortschritt ist jedoch auch bei der Ausführung dieser Stammesrituale angekommen. Anstelle bei den Stammesältesten wird die Initiation heute in vielen Teilen Südafrikas in Initiationsschulen durchgeführt. Und hier liegen die Ursachen für die vermehrten Todesfälle unter Jugendlichen. Betreiber dieser Schulen müssen nur einen kleinen Test absolvieren, mit dem sie berechtigt sind, diese Initiationsriten abzuhalten. Dutzende kommerzielle Schulen bieten jetzt diese „Leistung“ an. Daneben operieren viele andere Schulen illegal. Jahrzehntelanges Wissen der Älteren über Hygiene, körperliche Belastbarkeit der Jugendlichen etc. fehlt. Uns so mehren sich die Todesfälle aufgrund von Infektionen, Blutverlusten oder körperlicher Erschöpfung. Seit dem Jahr 2000 sollen etwa 500 Jugendlichen während der Initiation in Südafrika ums Leben gekommen sein. Staatliche Stellen in Südafrika haben extreme Schwierigkeiten, diese Stammesbräuche zu überwachen. Manchmal steht der Stammesbrauch und deren Umsetzung immer noch über irgendwelchen gesetzlichen Vorschriften.

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