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Der Sanipass nach Lesotho

Einige Daten und Fakten zum Sanipass

Der Sanipass beginnt bei 1.544 Höhenmetern und windet sich auf knapp 7 Kilometern bis auf 2.876 m hinauf. Damit ist dieser Pass um fast 300 m höher als der Naude´s Nek Pass im Eastern Cape. Der Sanipass gilt als einer der steilsten Pässe der Welt. Die nicht asphaltierte Strecke ist von Dutzenden Kurven und Serpentinen durchzogen.

Aufgrund der teilweise schlechten Fahrbahnoberfläche ist die Schotterpiste nur von geländegängigen Fahrzeugen passierbar. Die Auffahrt ist jedoch mit einem gewissen Risiko behaftet, nur erfahrene Allradfahrer sollten diesen Aufstieg wagen. Im Laufe der Zeit verunglückten auf dieser Straße Hunderte Fahrzeuge, an manchen Stellen sind noch Autowracks zu sehen. Erbaut wurde die Straße in den 1950er Jahren. Im unteren Teil des Sani-Passes befindet sich die Grenzstation. Wer also den Sanipass befahren will, reist aus Südafrika nach Lesotho ein. Ein gesondertes Visum ist hiefür nicht nötig, es wird direkt vor Ort erteilt. Die Auffahrt dauert etwa 2,5 Stunden, unterwegs gibt es verschiedene Haltepunkte, von wo man eine besondere gute Sicht auf die Drakensberge hat.

Sani Pass - Mit dem Jeep hinauf
Sani Pass – Mit dem Jeep hinauf

Der höchstgelegene Pub als die Sehenswürdigkeit von Lesotho

Am Ende des Sanipasses erwartet die Touristen der „höchstgelegene Pub von Afrika“. Vom Hochplateau hier kann man weit nach KwaZulu – Natal blicken.

Der höchstgelegene Pub Afrikas
Der höchstgelegene Pub Afrikas

Wie sieht es da oben in Lesotho aus?

In Richtung Lesotho fällt einem sofort die karge Berglandschaft auf, die der Höhenlage von knapp 3.000 m geschuldet ist. Bäume gedeihen in dieser Höhe nicht mehr, als Vegetation ist nur noch Gras vorhanden. Neben dem Pub sind in einiger Entfernung noch Hütten zu erkennen, ansonsten ist dieser Teil Lesothos kaum besiedelt. Die Straße führt Dutzende Kilometer über staubige Pisten weiter in die raue Berglandschaft Lesothos hinein bis zum höchsten Punkt im südlichen Afrika, dem Thabana – Ntlenyana mit 3.482 Metern Höhe über Meeresniveau. Den Großteil des Jahres weht hier oben ein starker Wind. Besucher sollten daher immer warme Kleidung mitnehmen, auch es unten in Underberg sommerlich heiß ist. Im südafrikanischen Winter liegt hier wochenlang eine geschlossene Schneedecke. Etwa 3 Fahrstunden entfernt im Osten Lesothos befindet sich sogar ein Skiresort.

Ablauf einer Sani-Pass-Tour

Bei vielen Reiseveranstaltern ist die Sani – Pass – Tour ein wichtiger Programmbestandteil. Von Underberg startet die Touristenkarawane mit einer Vielzahl von Jeeps Richtung Pass. Nach der Abwicklung der Grenzformalitäten beginnt der zweieinhalbstündige Aufstieg. Die Touristen haben nach der Ankunft oben genügend Zeit, um die nähere Umgebung zu erkunden.

In unmittelbarer Nähe vom Pub fallen die Felsen mehrere Hundert Meter senkrecht hinab. Von hier hat man einen wunderbaren Blick auf den Paß und die im Tal befindliche Provinz KwaZulu – Natal. Anschließend trinken die Reiseteilnehmer einen Kaffee oder ein Bier im höchstgelegen Pub Afrikas, bevor einem Basothodorf noch ein Kurzbesuch abgestattet wird. Die Basotho sind die Bewohner von Lesotho. Anschließend geht es den Paß wieder hinunter. Der Ausflug von Underberg dauert etwa 8 Stunden und kostet circa 700 Rand, was etwa 50 Euro ist.

Basotho - Bewohner von Lesotho
Basotho – Bewohner von Lesotho

Weiterfahrt in die Bergwelt von Lesotho

Touristen, die nur kurz den Sanipass befahren, versäumen mit Lesotho eines der authentischsten und atemberaubendsten Länder der Welt. Wer bis hierher gereist ist, sollte eine Erkundung des Bergkönigreiches nicht verpassen. Besucher erwarten hier noch mehr Pässe, Serpentinen, 3.000 m hohe Berge, tiefe Täler, eine karge Landschaft und extrem freundliche Menschen, welche in einem der ärmsten Länder der Welt leben. Kurz zusammengefasst: Landschaft pur. Während meiner Rundreise durch Lesotho reiste ich mit einem südafrikanischen Guide durch den östlichen Teil Lesothos. Sein Name ist Matthew William Chaplin und er bietet immer noch seine Dienste den Urlaubern an. Matthew ist via Facebook kontaktierbar. Auf Facebook postet er regelmäßig die grandiosesten Bilder von seinen diversen Touren.

Lesotho – das Reich in den Bergen

Im östlichen Südafrika findet sich noch ein Fleck, der das ursprüngliche Afrika darstellt. Es handelt sich um das Bergkönigreich Lesotho, ein Land von der Größe Belgiens. Die höchsten Berge in Lesotho sind über 3.000 m, der tiefste Punkt im ganzen Land ist immer noch 1433 m über Meeresspiegel. Bewohnt wird das Land von den Basotho, einem der zahlreichen Bantustämme. Während der Konflikte im östlichen Afrika, welche durch die wandernden Buren und die Zulus ausgelöst wurden, flüchteten die Basotho in die entlegenen Berge und begaben sich damals unter britische Vorherrschaft. Dieser Einfluß ist selbst heute noch zu erkennen. Die Basotho haben sich den harschen Umweltbedingungen der Berge angepasst. In dieser rauhen Bergwelt entspringt der Orange River, der bis in den Atlantik fließt.

Das Alltagsleben der Bewohner von Lesotho

Alltägliches Kleidungsstück ist eine Wolldecke, die sowohl Regen als auch Kälte abhält. Kombiniert mit Gummistiefeln und einem Basthut ergibt dies die typische Kleidung der Einwohner. Aufgrund der Höhenlage gab es schon immer relativ wenige Wälder in Lesotho. Und diese wurden dann fast alle abgeholzt. Großwild ist auch nicht mehr existent im Land, viele Berge erscheinen einfach nur kahl. Die meisten Bewohner sind noch Bauern. Ein Großteil des Einkommens wird durch Arbeiter verdient, welche in südafrikanischen Minen angestellt sind. Der Zugang nach Lesotho ist auf wenige Straßen beschränkt, die Einreise via Sani-Pass ein absolutes Highlight.

Ein Bericht

Eine viertägige Rundreise durch Lesotho

Und einen Teil dieses Land bereisten wir in 4 Tagen. Ich hatte mir einen Reiseführer in Kapstadt gekauft und dann eine Route durch den östlichen Teil von Lesotho ausgesucht. Laut Karte betrug die Gesamtstrecke nur 300 km, dies war jedoch eine Fehleinschätzung. Diverse Pässe und Serpentinen vergrößerten die Entfernung beträchtlich. Außerdem waren nicht alle Straßenabschnitte in guten Zustand, somit konnte man nur mit knapp 50 km/h im Durchschnitt reisen. Die Fahrtzeit wurde bedeutend länger als geplant.

Unser Startpunkt war der Flughafen von Johannesburg. Dort nahmen ich und meine Mitreisenden einen Mietwagen, mit dem wir innerhalb von ca. 3 Stunden nach 300 km die ersten Ausläufer der Drakensberge erreichten. Ein Zwischenstopp in Clarens ist empfehlenswert, einen kleinen Künstlerdorf. Da die Stecke bis zum Sani – Pass, dem Tor nach Lesotho, doch sehr lang ist, übernachteten wir im Royal Natal National Park. Vorab gebucht hatten wir nichts, Zimmer gab es zur Genüge. Ausgangspunkt aller Lesotho-Trips von Kwazulu-Natal aus ist das kleine Städtchen Underberg. Unsere Lodge erreichten wir mitten in der Nacht, bekamen aber aufgrund unserer Voranmeldung noch ein leckeres Essen. Was wir am nächsten Morgen sahen, übertraf all unsere Erwartungen. Am Horizont erstreckte sich ein riesiges Bergmassiv, der Südteil der Drakensberge. Und der Sanipass führte direkt hinein. Von der Lodge hatte wir eine viertägige Rundreise mit Jeep und Reiseführer gebucht. Unser Guide war ein Südafrikaner, der hier schon einige Jahre lebte.

Via Sani-Pass in die Bergwelt

Nach Passieren des Grenzüberganges ging das Abenteuer Afrika dann richtig los. Der Sani – Pass ist eine Schotterpiste, welche sich in unzähligen Serpentinen nach oben schlängelt. Nach jeder Kurve ergaben sich neue unvergleichliche Aussichten auf die Drakensberge und KwaZulu Natal. Am Ende des Sani-Passes, auf dem 3000 m hohen Plateau, stoppten wir erstmal am angeblich höchstgelegenen Pub Afrikas. Für die meisten Besucher ist hier bereits Endstation, nach einer Stärkung im Pub geht es wieder zurück nach Südafrika.

Einige Etappenorte

Wanderung, Hiking
Wandern in Lesotho

Nun begann jedoch unsere eigentliche Rundreise durch den wilden Osten des Landes. Unsere Etappenorte hießen Mokhothlong, Oxbow (Skiresort mit typischen Alpenhäusern!), Katse Damm, Ts’ehlanyane und Makunyapane.
Erste Zwischenstation war Ts’ehlanyane, ein Nationalpark. Auf dem Weg zur ersten Übernachtung überquerten wir mehrere über 3000m hohe Pässe. Es gab verschiedene Ferienhäuser, welche im Nationalpark lagen. Wir unternahmen einen Ritt auf Basotho – Ponies in die umliegenden Berge. Dummerweise waren die Pferdchen doch etwas klein, ich konnte mit ausgestreckten Füssen bequem den Boden erreichen. Für den Abend hatte unsere Guide ein Essen bei einer Familie organisiert. Das Haus war für unsere Maßstäbe bescheiden, aber massiv. Das Essen war rein vegetarisch, aber lecker.

Eine Prozession von Jugendlichen

Am nächsten Tag hatten wir das Glück, eine Prozession Jugendlicher mit entsprechender Bemalung + Kleidung zu sehen. Sie befanden sich auf dem Weg in einen entlegenen Teil, wo sie sich einem Initiationsritus (Übergang vom Kind zum Mann) unterzogen.

Der Katsedamm – die Trinkwasserversorgung von Johannesburg

Nächster Stopp war am Katsedamm, der Trinkwasserversorgung von Joburg. Dort wurde für uns eine Privatführung auf der Dammkrone (180 m hoch) und im Inneren gehalten. Der Verkauf des Trinkwassers ist die Haupteinnahmequelle von Lesotho.

Die verbleibende Zeit konnte mehrmals in verschiedenen Parks angehalten werden, um die rauhe Schönheit dieser Landschaft zu genießen. Eine beeindruckende Landschaft fanden wir im Bokong Nationalpark vor. Die letzte Nacht schliefen wir in einer für lokale Verhältnisse komfortablen Unterkunft, der Molumong Lodge. Zum Tagesausklang spazierten wir etwas durch das Dorf und probierten lokales Bier, das mit Abstand ekligste Gesöff, was ich bisher ausprobiert hatte. In der Nacht überraschte uns ein richtig heftiges Gewitter. Die Temperaturen sanken rapide und es donnerte ununterbrochen. Von diesem Ort fuhren wir wieder Richtung Sani-Pass.

Resümee der Lesotho – Rundfahrt

Die 4 Tage vergingen sehr schnell, die Eindrücke bleiben jedoch für immer im Gedächtnis. Für diesen Streckenabschnitt sollte man jedoch ein oder zwei Tage mehr einplanen. Die Fahrerei war doch etwas anstrengend und lang. Unterwegs hätte man bei mehr Zeit noch einige schöne Wanderungen absolvieren können.

Den Sani – Pass herunterkommend, reisten wir dann via Port Stepstone zum Hluhluwe Umfolozi Park und zum St. Lucia Wetland Park. Der Rückflug erfolgte über Durban nach Kapstadt.

Ein lokaler Anbieter, den wir empfehlen: Sani & Lesotho Private Tours

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